Neurologie - Was macht ein Neurologe?
Er diagnostiziert und behandelt alle Krankheiten des zentralen und peripheren Nervensystems. Er ist ständig über die aktuellsten medikamentösen und nichtmedikamentösen Behandlungs-methoden informiert, um die für Sie und Ihre Krankheit bestmögliche Therapie auswählen zu können.
Dazu gehören die medikamentöse Therapie mit Tabletten, Infusionen oder Spritzen, aber auch Krankengymnastik, Ergotherapie oder Logopädie
Ein Neurologe hört zu, er interessiert sich neben neurologischen Krankheitsdetails auch für Sie als Gesamtperson. Er unterstützt Sie. Er wirkt als wichtige Schaltstelle zwischen Ihnen und Ihrem Hausarzt, anderen Fachärzten, Krankenhäusern, Physio- und Sprachtherapeuten, zu Versorgungsämtern, Rentenversicherungsträgern, Krankenkassen, Medizinischem Dienst und Apotheken.
Ein Neurologe ist:
Ein Facharzt, der Funktionsausfälle oder Fehlsteuerungen
- des Gehirns
- des Rückenmarks
- der Sinnesorgane
- der peripheren Nerven
- oder der Muskulatur
erkennt und behandelt.
Diese Fehlfunktionen können entstehen durch:
- Entzündungen
- Durchblutungsstörungen
- Stoffwechselstörungen
- gutartige oder bösartige Tumore
- mechanische Einklemmungen
- Verletzungen
- angeborene oder erbliche Ursachen
Die wichtigsten neurologischen Erkrankungen
- Multiple Sklerose
- Demenz
- Migräne und sämtliche anderen Kopfschmerzarten
- Morbus Parkinson
- Hirndurchblutungsstörungen (Schlaganfall und Hirnblutungen)
- Epilepsie
- Schwindel und Gleichgewichtsstörungen
- Nerveneinklemmungen (Karpaltunnelsyndrom und andere)
- Polyneuropathien
- Bandscheibenbeschwerden und Wirbelsäulenerkrankungen mit Nerveneinklemmungen
- Muskelerkrankungen (Myasthenie, Myopathien mit Muskelschwund)
- Rückenmarkserkrankungen
- Hirnleistungsstörungen
Neurologische Untersuchung
Die neurologische Untersuchung überprüft die komplexen Zusammenhänge zwischen Gehirn und peripherem Nervensystem oder die Funktion einzelner Nerven.
Zur neurologischen Untersuchung gehören im Einzelnen:
- Prüfung der Beweglichkeit (Kraftentwicklung, Grundanspannung und Ernährungszustand der Muskulatur) = Motilität
- Überprüfung der Reflexe
- Überprüfung der Gefühlswahrnehmung (Sensibilität) für verschiedene Qualitäten, z.B. Berührung, Schmerz, Vibration, Lage- und Bewegungsempfindung
- Sinneswahrnehmungen wie Hören, Sehen, Gleichgewicht und Augenbewegungen (Funktion der Hirnnerven)
- Feinabstimmung der Bewegungen (Koordination)
- Hirnorganische Funktionen wie Konzentrationsvermögen, Aufmerksamkeit, Gedächtnis, Auffassungsvermögen usw.)
Dazu werden mit einem Reflexhammer aus Gummi die Muskeleigenreflexe an den Armen und Beinen überprüft. Mit Hilfe einer Stimmgabel, eines Nadelrades und eines Wattebausches werden die verschiedenen Empfindungsqualitäten getestet. Es folgt eine Prüfung der Steh- und Gehfähigkeit sowie der Schnelligkeit und Genauigkeit von Bewegungen und der feinmotorischen Geschicklichkeit.
Außerdem werden folgende Untersuchungen von einem Neurologen durchgeführt:
- EEG - Messung der Hirnstromaktivität
- EMG - Messung der Funktionen der Muskulatur
- NLG - Messung der Leitgeschwindigkeit peripherer Nerven
- Dopplersonographie und Farbduplex - Messung der Gefäßdurchblutung der hirnversorgenden Arterien außerhalb und innerhalb des Schädels
- Evozierte Potentiale - Messung der Funktionstüchtigkeit an Seh-, Hör- und Gleichgewichtsnerv, der sensiblen und motorischen Rückenmarksbahn
- Lumbalfunktion - Untersuchung der im Rückenmarkskanal befindlichen Flüssigkeiten z.B. aus Entzündungszeichen
- Schlafpolygraphie - Untersuchung des normalen und gestören Schlafablaufs
- Hirnleistungstests - bei Störungen des Gedächtnisses, des Denkvermögens und Reaktionsvermögens